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Weihnachten, Kinder und verstorbene Menschen- wie passt das zusammen?


Nur noch zwei Mal schlafen, dann kommt das Christkind. Definitiv ein Fest, welches Kinderaugen leuchten lässt. Doch zeitgleich ist es ein Fest, bei welchem ganz oft an Verstorbene gedacht wird. Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Rückschau. Der Reflexion und des Neubeginns. Auch das Gedenken an Menschen, die nicht mehr leben gehört dazu.

Doch genau dieses Thema fällt uns häufig so unendlich schwer. Wir wollen uns nicht mit dem Unvermeidlichen auseinandersetzen. Wir drücken uns ganz oft vor dem Thema, dass jeder Mensch von dieser Welt gehen wird.

An einem so emotionalen Fest, wie Weihnachten, fällt es doch tatsächlich ganz schön schwer, die Augen vor der Realität zu verschließen. Sei es aus Selbstschutz oder zum Schutz der Kinder.

Doch in meiner Welt ist schützt man Kinder nicht, wenn man Themen nicht bespricht. Wie kannst du, mit deinen Kindern, also auch alle Menschen, die nicht mehr leben, in euer Weihnachtsfest integrieren?

Auch bei uns gibt es jedes Jahr den Moment, bei welchem wir an alle Verstorbenen denken. Das war schon immer so. Manchmal wurde geweint und manchmal war es tatsächlich sehr lustig, wenn alte Geschichten ausgepackt wurden. Egal welchen religiösen Zugang du hast oder auch wenn du gar keinen Zugang hast, könnt ihr euch eine Minute nehmen, in welcher ihr an die bereits verstorbenen Personen denkt. Wir haben uns anschließend immer Frohe Weihnachten gewünscht und erst dann die Geschenke ausgepackt.

Ich fand dieses Ritual bereits als Kind wundervoll. Auch, wenn ich zu vielen Menschen, an welche wir gedacht haben, keinen Bezug mehr hatte, so fand ich es trotzdem schön zu wissen, dass es da noch viel mehr Menschen in unserer Familie gab.

Dieses Jahr ist für mich ein besonderes Jahr. Es ist ein Jahr, in dem so viel passiert ist. Es gab zahlreiche wundervolle Momente genauso wie es Momente der Trauer gab. Auch wenn es schmerzhafte Momente gab, sind diese Teil meines Lebens, deswegen dürfen sie integriert werden.

Ich finde ein weiteres wundervolles Ritual ist es eine Kerze für all die Verstorbenen anzuzünden. Eine ganz besondere Kerze, welche nur für die Menschen brennt, welche nicht mehr auf dieser Welt sind.

Dieses Jahr habe ich ein wundervolles Gesteck mit einer Kerze darauf ausgesucht, welche an den Weihnachtstagen brennen wird. Vor einigen Jahren habe ich eine Kerze selbst gebastelt, als meine Oma verstorben ist.

Das sind Möglichkeiten, die du auch gut mit Kindern nutzen kannst. Gerade, wenn ihr gemeinsam eine besondere Kerze aussucht, bietet sich die Möglichkeit über die verstorbenen Menschen zu reden. Ihr könnt euch austauschen was das Besondere an den Personen war und welche Erinnerungen es gibt. So bekommt das Thema Tod eine „Natürlichkeit“. Es ist kein Angstthema mehr! Umso selbstverständlicher ihr mit dem Tod und Sterben umgeht, umso weniger befremdlich ist es dann, wenn jemand verstirbt oder wenn man darüber spricht.

Ich wünsche euch wundervolle Weihnachten mit unendlich schönen Momenten als Familie.

Alles Liebe,

Jacqueline

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