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Der Zauber in Partnerschaften...

Aktualisiert: 26. Aug. 2021

Zwischen all den alltäglichen Aufgaben geht die Paarbeziehung oft unter. Du bist gestresst, super müde und möchtest dich am Abend vielleicht einfach nur mehr vor den Fernseher legen?

Du denkst an eure Anfangszeit zurück und fragst dich wo die Leichtigkeit und all der Spaß hin sind?

Ein Thema, welches viele Paare beschäftigt und doch scheint es so, dass es andere richtig gut hinbekommen, keine Probleme haben und das perfekte Leben führen. Wenn man dann aber doch mal hinter die Fassade blickt, ist es oft ganz anders.


Die Eltern einer Freundin führten genau so ein Leben. Im Außen war alles PERFEKT. Großartiges Paar, super Haus, gute Jobs, schöne Kinder, tolle Urlaube,… Alles was das Herz begehrt. Doch nach einigen Jahren stellte sich heraus, dass nicht alles so großartig war, wie gedacht. Die Ehe ein Scherbenhaufen, die Kinder teilweise psychisch sehr mitgenommen und egal was die Familie angriff es funktionierte nicht mehr.

Ich möchte dir mit dieser kleinen Geschichte nur zeigen, dass das was die Welt oft zu sehen bekommt bestimmt nicht dem entspricht, was tatsächlich los ist. Damit ihr als Paar euch wieder näherkommen könnt, braucht es Raum. Eben auch einen Raum frei von Bewertungen und Vergleichen. Stell dir vor du würdest dich ständig mit dieser perfekten Familie vergleichen, dann würdest du vermutlich denken, dass ihr als Paar super „mies“ abschneidet. Finde den Fehler…

Also vergleiche dich und deine Partnerschaft nicht mit anderen! Jedes Paar hat eigene Themen und ihre eigene Geschichte. Und so individuell wie jede Geschichte sind die Persönlichkeiten!

Was ich auch sehr häufig beobachtet habe, ist das Abwiegen in Partnerschaften. „Wenn du 3 Tage alleine wegfährst und ich die Kids habe, dann darf ich aber auch 3 Tage alleine wegfahren…“


Denkst du, dass du dadurch wirklich eine ehrliche und tiefe Verbindung hast? Ich denke nicht, dass dadurch wirklich etwas in Bewegung kommt. Wie wäre es, wenn du deinem Partner/ deiner Partnerin von Herzen die Auszeit gönnst? Wovor hast du Angst? Dass du die Kontrolle verlierst? Ist es ein gekränktes Ego, dass eigentlich mehr gesehen werden möchte? Hättest du am Anfang eurer Beziehung auch so einen „Aufstand“ gemacht?

Ich sage nicht, dass es immer einfach ist die eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen, jedoch lohnt es sich es auszuprobieren, wenn du bereits an dem Punkt bist, dass eh nicht mehr alles rund läuft. Was hast du noch zu verlieren?

Dominik und ich in feiern das richtig in unserer Partnerschaft, wenn der eine mal alleine auf Urlaub fährt. Dominik fährt demnächst wieder auf Motorradurlaub. Großartig! Ich freu mich schon richtig mich in die Mitte vom Bett zu legen und die Tage in meinem Tempo zu verbringen, ohne auf irgendjemanden Rücksicht zu nehmen. Außerdem finde ich es unglaublich schön, wenn er seinem Hobby nachgeht und Dinge tut, die ihm richtig Spaß machen. Und wenn er dann wieder nach Hause kommt, haben wir unglaublich viele neue Erlebnisse, die jeder in die Beziehung mitbringt. Eine riesen Bereicherung, wenn du dich dann mit deinem Partner/ deiner Partnerin darüber austauscht was er/ sie alles erlebt hat.

Das ist für mich ein weiterer, wesentlicher Punkt in einer gut laufenden Partnerschaft-der Austausch. Austausch über die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume. Ich hatte Beziehungen, in denen dies nicht möglich war. Da ging es vorrangig um Themen, die durchwegs negativ behaftet waren oder um die ganz alltäglichen Dinge. War das bereichernd für die Partnerschaften? Nein, definitiv nicht, sonst wären sie vermutlich nicht zu Ende gegangen 😉

Was ist also ein Punkt, der mir unglaublich wichtig ist, in unserer Beziehung? Sich bewusst Zeit für Zweisamkeit zu nehmen. Das muss auch nicht lange sein. Manchmal ist es ein Spaziergang oder Ausflug und an manchen Tagen ist einfach nicht mehr Zeit als 5 Minuten vorm Schlafen gehen. Da reicht es oft kurz zu plaudern, ob irgendjemanden etwas am Herzen liegt. Ich denke es geht immer darum die Mitte zu finden. Wenn eine Woche weniger Zeit ist, dann darf man sich in der kommenden Woche wieder bewusst machen, dass man gerade etwas zu viel nebeneinander lebt statt miteinander.


Was waren eure gemeinsamen Visionen, als ihr euch füreinander entschieden habt? Wolltet ihr schon immer gemeinsam einen bestimmten Ort sehen, ein gemeinsames Erlebnis erfahren? Habt ihr es je in Angriff genommen?

Jetzt hast du ein bisschen Einblick in unsere Partnerschaft bekommen. Vielleicht denkst du dir jetzt: „Die sind ja auch noch nicht 10,20 Jahre zusammen- die weiß ja gar nicht wovon sie spricht. Da gibt’s noch keine Probleme..“

Darauf kann ich dir nur sagen, dass du absolut recht hast. Wir sind keine 10,20 Jahre verheiratet. Aber wir haben unsere eigene Geschichte. Wir haben unsere Herausforderungen. Herausforderungen, die du vielleicht nie in deiner Partnerschaft hattest.

Möglicherweise gehst du sofort in Resonanz mit all den Dingen, die ich oben erwähnt habe. Falls Widerstand da ist, darfst du dich einfach fragen, wo der herkommt. Ist es der Wunsch, dass du noch nicht so leben kannst wie du es dir wünscht? Ist es Neid, weil deine Partnerschaft ihr Feuer verloren hat? Spür einfach hin und erkenne für dich was da grad hochkommt.

Übrigens eine super Übung auch in Beziehungen. Wenn wir Konflikte haben, dann ist das immer eine Frage, die ich mir stelle. Warum ärgert mich das Verhalten von Dominik gerade so? Und meist komm ich ganz schnell drauf, dass es nicht um Dominiks Verhalten geht, sondern um irgendein Bedürfnis, welches ich bei mir wieder übersehen habe. Klappt das immer? Nein und das ist ok so. Manchmal braucht man explosionsartige Konflikte, um wieder ein stabiles Fundament zu schaffen.


Das kannst du dir vorstellen wie einen Turm aus Bausteinen. Wenn du die Bausteine schön übereinander, vorsichtig und mit Bedacht stapelst, dann wirst du einen stabilen Turm haben, bei welchem jeder Stein auf dem anderen aufbaut. Wenn du jedoch deinen Turm mit Hektik baust und schnell, schnell machst, wird er irgendwann zusammenbrechen und du musst ihn neu aufbauen.

Also übertragen aufs Leben: Wenn du deine Beziehung liebevoll, achtsam, respektvoll und unter Berücksichtigung beider Bedürfnisse gestaltest, wird dein Turm stehen. Wenn du jedoch immer nachgibst, klein beigibst und dir denkst „ist mir eh egal“, wirst du einen super instabilen Turm haben, der irgendwann ineinander zusammenbricht.

Ich wünsche mir, dass du ein paar Impulse mitnehmen konntest- für deine Partnerschaft.


Ihr habt eure Geschichte und die ist gut, wie sie ist. Ihr habt jederzeit die Möglichkeit eure Geschichte umzuschreiben. Oft sind es ein paar kleine Schrauben, an denen man drehen darf, um die Beziehung zu erschaffen, die du leben möchtest.

Während ich jetzt den Beitrag nochmal durchgelesen habe, möchte ich noch einen Gedanken mit dir teilen. Wir denken oft, dass unser Partner/ unsere Partnerin irgendetwas tun muss, dass es uns gut geht. Wir machen unsere Zufriedenheit vom Gegenüber abhängig. Du wirst immer das in deiner Beziehung erhalten, was du bereit bist zu investieren. Ja, dieser Gedanke kann hart sein, er bietet dir aber auch eine gewaltige Veränderungsmöglichkeit! Warum sollte dein Partner/ deine Partnerin dich mit einem Kuss begrüßen, wenn du nicht mal wirklich vom Fernseher aufblickst, wenn er/sie nach Hause kommt?


Bring das in deine Beziehung von dem du mehr haben willst. Willst du mehr Nähe, dann streich deinem Mann/ deiner Frau über den Arm. Willst du mehr Wertschätzung, dann bedanke dich, wenn dein Partner/ deine Partnerin die Wohnung geputzt hat. Ich glaube du verstehst auf was ich hinaus will. Und gib dieser Entwicklung Zeit, sei geduldig! Es wird sich euer Leben vermutlich nicht um 180 Grad drehen, weil du 3 Tage hintereinander Danke gesagt hast. Es braucht Zeit, das Vertrauen wieder zu finden und eine neue Paarebene zu erschaffen. Ihr seid ja auch nicht von heute auf morgen an den Punkt gekommen, an dem ihr heute steht, auch das war ein Prozess…


Ich hoffe, dass du dir einige Dinge aus diesem Beitrag mitnehmen kannst, um wieder in der Partnerschaft zu leben, die du dir wünscht!


Alles Liebe,


Jacqueline



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